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Die Sprache, ohne sie ist die Kommunikation nicht möglich. Aber welche Sprache sollte ich lernen, dachte ich mir, bevor ich in den Flieger stieg. Ich hatte zu wenige Informationen, um entscheiden zu können welche Sprache in Bhuj im Alltag am häufigsten gebraucht wird, wusste nicht, welche Sprache im Office gesprochen wird. Denn es gibt nicht die "indische Sprache", es gibt unzählige Sprachen und Dialekte. So spricht man in Gujarat meistens Gujarati, in den Großstädten wie Surat, Ahmedabad und Vadodera jedoch auch viel Hindi. In den Grundzügen wird von vielen in Bhuj Hindi gesprochen, in Meetings in meinem Office ist sie meist die offizielle Sprache, da viele Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Ecken Indiens kommen und die unterschiedlichsten Sprachhintergründe haben. Auf den Straßen in Bhuj gibt es also einen Mix aus Gujarati und Hindi zu hören, sie klingen ähnlich, sind aber doch verschieden. Geschrieben sieht Gujarati dem geschriebenen Hindi (Sanskrit) recht ähnlich, als würde der obere "Strich" fehlen und doch sind es eigene Zeichen. Das Wetter. Ein beliebtes Thema bei den Deutschen, in Indien ist das eher weniger ein Gesprächsthema. Als ich noch in Frankfurt gewohnt habe, warf ich jeden Tag einen Blick auf mein Thermometer in der WG Küche. Gepaart mit der wetter.de App auf dem Smartphone war ich so bestens gerüstet für die Wahl im Kleiderschrank. Aber hier? Ohne Smartphone und Thermometer interessieren mich die Temperaturen eher weniger. Mein "Wetterdenken" ist eingeteilt in Winter, Sommer und die Zeit dazwischen. Das gilt zumindest für mich in Bhuj, In Indien sind die Temperaturen aufgrund der imensen Größe des Landes extrem unterschiedlich, von dem brütend heißen Wüstenstaat Rajasthan bis zum ultra kalten Himalaya. Aber auch auf Hillstations im ganzen Land kommt man vor allem in der Zeit von Ende November bis Anfang Februar ganz schön ins frieren. Während dessen ist im großen und ganzen im Süden Indiens das Jahr über hinweg eher gemäßigt mit großen Klimaschwankungen zu rechnen. Auch wenn es dort in den Sommermonaten April - Juni heißer wird, ist es hier immer noch um einige Grade wärmer, als bei mir in Bhuj (Klicke hier um nochmal auf die Landkarte Indiens zu kommen). Der Wetterfrosch sitzt in Indien somit täglich in jedem Staat ein bisschen wo anders auf seiner Leiter. Busfahren soll total entspannt sein, sagten mir alle. Also zögere ich nicht, spare mir 100 Rupien, indem ich mich gegen das Tatkal Zugticket entscheide. "Na auf geht's", denke ich mir und bereue es noch bevor ich überhaupt in den Bus gen Ahmedabad eingestiegen bin. Indische Busse sind nämlich manchmal etwas "besonders", Oft halten sie nicht an, oder fahren kurz langsamer, das Fahrtziel wird aus der offenen Türe gebrüllt und entweder man rennt im Laufschritt mit, brüllt als Antwort seine Sitzplatznummer und hüpft rein - oder eben nicht. Trotzdem zwei meiner indischen Mitbewohnerinnen mich zur Bushaltestelle brachten, um mir zu helfen in den richtigen Bus zu hüpfen, sah ich mich schon das Wochenende in Bhuj sitzen. Nach und nach fuhren die Busse an uns entlang, der Bus des Busunternehmens, mit dem ich fahren wollte rauschte ohne auch nur eine Sekunde anzuhalten an uns vorbei, ich hörte nur noch Ahmedabad, schon war der Bus im dunkeln der Nacht verschwunden. Da half alles Gerenne, Gefuchtel von uns drei, ebenso Gebrülle und Gerenne der ebenfalls wartenden Männer, die die Situation schnell begriffen und gleich mit rannten, leider nichts. Einige Busse und leicht panische Telefonate später, stellte sich heraus, dass der vorbeigefahrene Bus die AC Variante gewesen war. Mit einiger Verspätung wurde ich schließlich im Laufschritt in den passenden Bus gedrückt und ehe ich "Bye und thanks for your help" rufen konnte, raste der Bus schon los und ich fiel mehr oder weniger gen meiner Schlafkoje. |
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August 2016
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